Henry Sidgwick gilt im englischsprachigen Raum als einer der wichtigsten Vertreter der utilitaristischen Tradition und als einer der bedeutendsten Moralphilosophen überhaupt. Die Rezeption (die im deutschsprachigen Raum – relativ zu anderen Utilitarist:innen wie auch absolut gesehen – eher spärlich ausfällt) konzentriert sich dabei meist auf sein Hauptwerk The Methods of Ethics (ME). Um diese Schrift und die Impulse, die von ihr für die Ideengeschichte des Utilitarismus und für die Entwicklung der modernen Moralphilosophie ausgingen, besser verstehen und würdigen zu können, ist es wichtig, die ME in ihren biographischen Zusammenhang einzubetten, ihre Rolle in Sidgwicks philosophischem Gesamtprojekt darzustellen und zeit- und ideengeschichtlich in der britischen Moral- und Sozialphilosophie des 19. Jahrhunderts zu kontextualisieren.